Informationen zur Aussaat (Säverfahren)

Drilltechnik – Für optimale Aussaat­qualität

Drilltechnik ermöglicht es Saat­gut und weitere Komponenten auf das Gramm genau über ein Dosier­system präzise und gezielt im Boden abzulegen.

Die Wahl der optimalen Drill- und Verein­zelungs­technik wird durch Eigen­schaften und Anforde­rungen der zu drillenden Kultur beein­flusst sowie durch Außen­faktoren wie Standort- und Aus­saat­bedingungen.

Was sind die wichtigsten Eigen­schaften und Anforde­rungen für eine hochwertige Aussaat in der Landwirtschaft? 

  • Eigenschaften des Saatguts
    • Korngröße
    • Tausendkorngewicht
    • Form des Saatguts
  • Idealer Aussaatzeitpunkt
  • Qualität des Saatguts
    • Sortenreinheit
    • Keimfähigkeit
    • Triebkraft
  • Aussaatqualität
    • Einhaltung der Aussaatstärke
    • Einhaltung der Saattiefe
    • Resultierender Feldaufgang

In der Drilltechnik ermöglichen verschiedene Dosier­systeme eine exakte Saat­gut­ausbringung, sowohl für kleinste Fein­sämereien als auch für grob­körnige Leguminosen oder Dünger. Hier bieten mechanische oder pneumatische Dosier­systeme unter­schied­liche Vorteile.

1. Die in Europa am meist verbreitete Drill­technik ist kombiniert mit aktiver oder passiver Boden­bearbeitung

Die aktive Boden­bearbeitung mit einer Drill­maschinen-Kreisel­eggen­kombination ermöglicht es, ein fein­krümliges Saat­bett zu erzeugen und in derselben Über­fahrt die Saat auszu­bringen – selbst auf Feldern mit Winter­furche oder vielen Kluten. Die Drill­maschinen-Kreisel­eggen­kombi­nation ist ideal für Land­wirte, die eine konventionelle Boden­bearbeitung betreiben.

Die Sämaschine in Kombination mit einer Kreisel­egge bietet den Vorteil einer aktiven Boden­bearbeitung direkt vor der Drill­maschine, auch unter widrigsten Bedingungen.

Eine Sämaschine mit passiver Boden­bearbeitung zeichnet sich vor allem durch ihre Schlag­kräftig­keit und hohe Flexi­bilität aus.
Durch die integrierte Scheiben­egge als Vor­werk­zeug wird das Saat­bett optimal vorbereitet. Der Reifen­packer sorgt für die notwendige Rück­verfestigung und Einebnung des Bodens. Anschließend platzieren die Doppel­scheiben­schare das Korn präzise, wobei Andruck­rollen für eine gleich­mäßige Tiefen­führung und den erforder­lichen Boden­schluss des gedrillten Saat­gutes sorgen.

Diese Art der passiven Boden­bearbeitung ermöglicht eine hohe Arbeits­geschwindig­keit bei geringem Zugkraft­bedarf und niedrigem Kraft­stoff­aufwand.

Maschinenbeispiele für die meist verbreitete Drilltechnik in Europa

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2. Streifenbearbeitung (StripTill)

Bei der Streifen­bearbeitung, auch StripTill genannt, werden aus­schließlich die Saat­reihen bearbeitet - während die dazwischen­liegenden Bereiche ungestört bleiben. Diese Aus­saat­technik vereint die Vorteile konventioneller Anbau­methoden und Direkt­saat­verfahren.

Die Ernte­reste der Vorfrucht zwischen den bearbeiteten Reihen dienen als Erosions- und Verdunstungs­schutz und wirken sich positiv auf die Boden­struktur sowie die Viel­falt der Boden­lebe­wesen aus. Durch die teil­flächige Boden­bearbeitung werden Ressourcen wie Kraft­stoff und Dünger eingespart.

Das tiefe Lockern der Saat­furche bietet Vorteile: Der Boden wird besser durch­lüftet und kann durch die erhöhte Infiltra­tions­fähig­keit in diesen Bereichen leichter Regen­wasser aufnehmen.

Um eine gute Jugend­entwicklung zu gewähr­leisten, ist es weiterhin möglich, beim StripTill Verfahren mit einer Unter­fuß­düngung zu arbeiten. Der Dünger, wie z.B. NPK oder AHL Dünger, wird direkt über Zinken appliziert.

Maschinen zur Streifenbearbeitung

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3. Direktsaat

Direktsaat bezeichnet im Pflanzenbau die direkte Aussaat ohne bzw. mit sehr geringer Bodenbewegung, weshalb sie auch als No-Till bezeichnet wird. Ursprünglich stammt diese Methode aus Gebieten mit extremen Wetterbedingungen, wie z.B. die ausgeprägten Trockenphasen in Australien oder Kasachstan.

Durch den Verzicht auf die Bodenbearbeitung mit Pflug oder Grubber wird der Eingriff in den Boden auf ein Minimum reduziert. Die Erntereste der Vorfrucht bleiben ungestört auf dem Feld und dienen als Mulch auf der Oberfläche. So ergeben sich Vorteile für die Bodenstruktur und das Wachstum der Saat, wie der Schutz vor Erosion, die Erhaltung des Wasserspeichers und die Reduzierung des Bewässerungsbedarfs.

Die Herausforderung besteht darin, auch ohne tiefe Bodenbearbeitung eine erfolgreiche Aussaat der Kulturpflanzen oder Zwischenfrüchte sicherzustellen. Zu diesem Zweck wurden Direktsaatmaschinen entwickelt, die das Saatgut gezielt in den unbearbeiteten Boden ablegen.

Diese Art von Drillmaschine, mit Scheiben- oder Zinkenschar, verfügt über einen hohen Schardruck und meistens einen größeren Reihenabstand. Auch die Ausbringung von Dünger kann in den Ablauf integriert werden.

Maschinen zur Direktsaat

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4. Zinken­sätechnik

Die Zinkensätechnik ist eine Anbau­methode, bei der die Zinken die Säfurche von organischem Material frei­räumen und das Saatgut auf die wasser­führende Schicht im Boden abgelegen. Eine vorherige Boden­bearbeitung ist dabei nicht erforderlich.

Das System der Zinken­sätechnik eignet sich vor allem für anspruchs­volle Standorte, um dort trotz ungünstiger Voraus­setzungen eine erfolg­reiche Aussaat zu gewähr­leisten. Durch die minimale Boden­bewegung geht bei der Saat nur sehr wenig Wasser verloren, ähnlich wie bei Direkt­saat­varianten mit Scheiben­scharen.

Selbst hohe Bio­masse­anteile stellen für dieses Saat­system kein Problem dar: Die Zinken besitzen eine Räum­wirkung und bewegen Hinder­nisse sowie Ernte­rück­stände beiseite. Auf diese Weise werden Ernte­rück­stände, die das Keimen des Saat­guts beeinträchtigen könnten, voll­ständig geräumt.

Zinken­sämaschinen sind mit verschiedenen Zinken­spitzen bestückbar, um auf verschiedene örtliche Gegeben­heiten und Anforde­rungen zu reagieren. Einzel­tiefen­geführte Zinken sind mit einer zusätzlichen Druckrolle ausgestattet, um eine präzise Ablage des Saatguts im Saat­horizont und eine gleich­mäßige Rück­verfestigung sicher­zustellen.

Maschinenbeispiele für Zinkensätechnik

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