DLG-ANERKANNT 2023: Prüf­bericht zur mecha­nischen Drill­maschine Versa 3 KR

Die mechanische Drillmaschine HORSCH Versa 3 KR konnte während der Prüfung bei den im DLG-Prüfrahmen festgesetzten Prüfkriterien überzeugen (DLG-Prüfbericht 7413).
Aufgrund der erzielten Ergebnisse wird der mechanischen Drillmaschine HORSCH Versa 3 KR das Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT“ für die Prüfmodule „Funktion und Arbeitsqualität“ und „Handhabung, Bedienung und Wartung“ verliehen.

Fazit des DLG-Prüf­berichts

Prüf­kriterium Ergebnis
Labor­test Dosier­genauig­keit Sehr gut und gut
Labor­test Verteilung des Saat­gutes quer zu Fahrt­richtung Sehr gut
Feld­test Dosier­genauig­keit Sehr gut
Feld­test Feld­aufgang Sehr gut
Feld­test Verteilung der Pflanzen in Fahrt­richtung Sehr gut und gut
Hand­habung, Bedienung, Wartung Sehr gut und gut

Tabelle 1 Übersicht der DLG-Bewertung der HORSCH Versa 3 KR

DLG-Prüfmodul „Funktion und Arbeits­qualität“

Um die Funktion und Arbeits­qualität der mecha­nischen Drill­maschine zu testen, wurden im Labor- und Feld­test u.a. die Parameter „Dosier­genauigkeit“ und „Verteilung des Saat­gutes quer zur Fahrt­richtung“ geprüft.

Labor­test der Versa 3 KR

Beim Labor­test wurden Dosier­genauig­keit und Quer­verteilung der statisch positionierten Maschine mit Raps, Gerste und Weizen für zwei unter­schiedliche Fahrt­geschwindig­keiten auf waage­rechter Ebene ermittelt. Für Weizen wurden zusätzlich Hang­fahrten simuliert.

Ergebnisse der Dosier­genauig­keit

Es wurde ermittelt, inwiefern die von der Drill­maschine abgegebene Saat­menge (Ist-Menge) der vor­eingestellten Saat­menge (Soll-Menge) entsprach.

Im Labor­test erreichte die Versa 3 KR in der Ebene sehr gute Ergebnisse für die Dosier­genauig­keit von Raps, Gerste und Weizen. Bei der simulierten Hang­fahrt wurden für Weizen sehr gute und gute Ergebnisse erzielt. Der Füll­stand des Saatgut­behälters und die Fahrt­geschwindig­keit zeigten keinen Einfluss auf die Resultate.

Ergebnisse der Verteilung des Saat­gutes quer zur Fahrt­richtung

Die Quer­verteilung wurde mit Raps, Gerste und Weizen bei fest­stehender und angehobener Maschine geprüft. Die Drill­maschine wurde in der Ebene und bei Weizen zusätzlich mit Hang­fahrten getestet.

Die Verteil­genauig­keit des Saat­gutes quer zur Fahrt­richtung erzielte für alle Saatgutarten und in allen Prüfungs­situationen sehr gute Ergebnisse.

Feldtest der Versa 3 KR

Die Rahmen­bedingungen der Feld­tests wurden vor, während und nach der Aus­saat genau unter­sucht und fest­gehalten. Dazu zählen z.B. Zustand des Saatbettes, Vor­frucht, vor­herige Boden­bearbeitung, Aus­saat­bedingungen, Saat­gut und Regen­menge zwischen Aus­saat und Bonitur.

Ergebnisse der Dosier­genauig­keit bei der Aus­saat

Die Dosier­genauig­keit der Drill­maschine wurde direkt bei der Aus­saat auf jedem Schlag über­prüft.

Dosier­genauig­keit Winter­raps Sehr gut
Dosier­genauig­keit Winter­weizen Sehr gut

Ergebnisse des Feld­aufgangs

Die Pflanzen wurden 3 - 4 Wochen nach Aus­saat an mehreren re­präsen­tativen Stellen auf dem Schlag gezählt und aus­gewertet.

Feld­aufgang Winter­raps Sehr gut
Feld­aufgang Winter­weizen Sehr gut

Ergebnisse der Ver­teilung der Pflanzen in Fahrt­richtung (Längs­verteilung)

Entlang einer re­präsen­tativen Saat­reihe wurde 3 - 4 Wochen nach Aus­saat ein Maß­band aus­gelegt und die Pflanzen innerhalb eines fest­gelegten Intervalls gezählt.

Längs­verteilung Winter­raps (Länge 30m, Intervall 15cm) Sehr gut
Längs­verteilung Winter­weizen (Länge 15m, Intervall 5cm) Gut

Ergebnisse der Tiefen­ablage der Saat­körner (Weizen)

Bei Weizen wurden zwei Ablage­tiefen (2cm und 4cm) stich­proben­artig über­prüft. Dazu deckte man 3 - 4 Wochen nach Aus­saat 100 auf­einander­folgende Pflanzen auf und vermaß den Spross­abschnitt zwischen Wurzeln und Boden­ober­fläche.

Die Prüfung ergab für die Ein­haltung beider ein­gestellten Ablage­tiefen eine Standard­abweichung von nur 0,4cm. Dieses Ergebnis zeigt die sehr gute und gleich­mäßige Tiefen­ablage der Saat­körner durch die Versa 3 KR.

 

DLG-Prüfmodul „Handhabung, Bedienung, Wartung“

Anhand von DLG-Bewertungsschemen wurden verschiedene Einstellmöglichkeiten der Drillmaschine bewertet. Fachkundige Praktiker führten festgelegte Wartungs- und Bedienschritte durch. Dabei wurde der Arbeitszeitbedarf ermittelt.

Hand­habung

Die Beleuchtungs­anlage und Einstellung des Schar­drucks wurden mit „sehr gut“ bewertet. Positiv hervor­gehoben wurden hier die feste Installation der Beleuchtungs­anlage und die un­komplizierte Ver­stellung des Schar­drucks über die Betätigung des hydraulischen Steuer­geräts während der Fahrt.

Gute Ergebnisse erhielten die Einstellung der Korn­ablage­tiefe, der Abdreh­vorgang und die Ablage­möglich­keiten für Hydraulik­leitungen. Die Benutzer­freundlich­keit der Verstellung der Korn­ablage­tiefe und der Arbeits­schritte des Abdreh­vorgangs zeichneten sich besonders aus. Auch die Übersichtlichkeit der Hydraulikleitungen wurde im DLG-Prüfbericht positiv hervorgehoben.

Bedienung und Wartung

Bei der Prüfung der Bedien- und Wartungs­schritte wurden die durch­schnitt­liche Dauer und das benötigte Werkzeug für folgende Aufgaben ermittelt und fest­gehalten:

  • Abschmieren aller Schmier­nippel inkl. Gelenk­welle
  • Umrüsten von Transport- in die Arbeits­stellung
  • Wechsel von Fein­sämereien auf Getreide
  • Einstellung der gewünschten Aussaat­menge
  • Entnahme von 5kg Rest­saat­gut aus dem Saatgut­behälter

DLG mit Test-Kompetenz in der Agrar­technik

Das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel ist mit seinen Methoden, Prüfrahmen und Auszeichnungen führend in der Prüfung und Zertifizierung von Agrartechnik und Betriebsmitteln. Die Methoden und Testprofile sind praxisbezogen, herstellerunabhängig und von neutralen Prüfungskommissionen erarbeitet. Sie beruhen auf modernsten Mess- und Prüfverfahren, auch internationale Standards und Normen werden berücksichtigt.

Das Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT in Einzelkriterien“ wird für landtechnische Produkte verliehen, die eine umfangsreduzierte Gebrauchswertprüfung der DLG nach unabhängigen und anerkannten Bewertungskriterien erfolgreich absolviert haben. 

Bei der „Aner­kennung in Einzel­kriterien“ werden besondere Innovationen und Schlüssel­kriterien des Prüf­gegen­stands hervor­gestellt. Das Prüf­zeichen ist ab dem Vergabe­datum fünf Jahre gültig.