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Im letzten Blogartikel haben wir uns um die Strohverteilung vor dem Stoppelsturz gekümmert. Und was haben wir gelernt?! Dass vor allem der Blick hinter den Mähdrescher wichtig ist. Die Stichworte hier lauten:
Jetzt geht es jedoch um die Strohverteilung während des Stoppelsturzes. Und deshalb haben wir einen kleinen Versuch angelegt. Was wir dabei genauer unter die Lupe genommen haben, ist die Beförderungsweite. Doch warum, wie und was? Das erfahrt Ihr hier:
Zunächst einmal, was es mit der Beförderungsweite auf sich hat:
Die Beförderungsweite gibt an, wie lange und wie weit das organische Material vom Arbeitsgerät mitgenommen wird. Dieser Faktor ist für zwei Grundsätze, die bei der Stoppelbearbeitung berücksichtigt werden sollten, ausschlaggebend. Denn zum einen wird dadurch die Qualität der Durchmischung von Stroh mit Erde beeinflusst, was wiederum eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Rotte ist. Und zum anderen wird durch eine hohe Beförderungsweite eine homogene Einarbeitung erreicht, was wiederum das Entstehen von Strohnestern und somit das Schaffen von Störhorizonten für die Folgekultur verhindert.
Wie sich zeigt, spielt die Beförderungsweite von organischem Material keine unbedeutende Rolle. Und deshalb haben wir uns mit genau diesem Thema intensiver beschäftigt.
Wichtig war es, gleiche Bedingungen für alle Arbeitsgeräte und Einstellungen zu schaffen. Deshalb wurde der Versuch nicht im typischen Stoppelfeld gefahren, sondern stattdessen eine Strohverteilung nachgebildet.
Im abgelegten Strohstreifen ist mit 2,45 kg Stroh pro Quadratmeter der Strohertrag in Bezug zu realen Bedingungen sehr hoch. Der Extremfall einer schlechten Strohverteilung konnte so jedoch dargestellt und getestet werden. Zudem wurden die Effekte deutlicher sichtbar.
Die Häcksellänge des Strohs betrug ca. 5 cm. Der Versuch fand auf einem Standort mit sandigem Lehm als Bodenart und ca. 40 Bodenpunkten statt. Durch die längere Trockenheit war der Boden in den ersten 10 cm kaum mit Wasser gefüllt. Das sind natürlich härteste Bedingungen, um Stroh zu verteilen und einzuarbeiten.
Ob flach oder tief, ob Scheiben oder Zinken - hinsichtlich der ersten Stoppelbearbeitung gibt es keine allgemeingültige Lösung. Denn der Arbeitsgang ist auf die vorherrschenden Bedingungen abzustimmen und individuell zu wählen. Deshalb kamen in unserem Versuch grundsätzlich alle HORSCH Maschinen zum Einsatz, die auch für den Einsatz in Stoppeln vorgesehen sind.
Und nun wurde Maß angelegt. Um eine Aussage über die Beförderungsweite treffen zu können, wurde sowohl die maximale als auch die mittlere Weite gemessen. Die maximale Weite wurde an dem Punkt definiert, an dem letzte Strohreste vorhanden waren. Die mittlere Weite an der Stelle, an der noch über die gesamte Arbeitsbreite der Maschine Stroh auf der Oberfläche auflag.
| Arbeitstiefe | Einstellungen | mittlere Strohverteilung | max. Strohverteilung |
1. Finer |
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1.1 | 5 cm | ohne Striegel | 6 m | 9 m |
1.2 | 5 cm | Striegel aggressiv | 9 m | 15 m |
1.3 | 12-15 cm | Striegel aggressiv | 9 m | 13, 5 m |
2. Cultro |
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2.1 |
| nur Striegel | 10 m | 16,5 m |
3. Terrano |
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3.1 | 5 cm |
| 5 m | 8,5 m |
3.2 | 20 cm |
| 5 m | 9,5 m |
4. Kredo |
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4.1 |
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| 5,5 m | 25 m |
5. Cruiser |
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5.1 | 10 cm |
| 7 m | 20 m |
5.2 | 15 cm |
| 6 m | 20 m |
5.3 | 5 cm |
| 6 m | 12,5 m |
6. Joker |
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6.1 | 5 cm |
| 6 m | 10 m |
6.2 | 10 cm |
| 6 m | 9 m |
Ganz nach dem Motto „Was der Mähdrescher kann besorgen, verschiebe nicht auf die Stoppelbearbeitung“ sollte bereits während der Ernte für die beste Strohverteilung gesorgt werden. Der Grund ist einfach: So können natürlich Kosten eingespart werden und das Problem einer schlechten Strohverteilung muss nicht mit dem Stoppelsturz gelöst werden.
Wer trotzdem Ernterückstände nachverteilen muss, sollte unbedingt auf Arbeitsgeräte mit Zinken setzten.
Ist hingegen eine gute Strohverteilung gewährleistet, ist der Grad der Stroheinmischung wohl am ehesten von Bedeutung. Hierfür eignet sich mitunter besonders die Joker, denn, wie auch auf der Luftaufnahme zu sehen, findet selbst auf kurze Distanz eine intensive und starke Einmischung statt. Weiter können speziell für diesen Zweck Finer oder Cruiser eingesetzt werden.