Wie muss ich das Saatbett bearbeiten, was müssen wir beachten und welche HORSCH Maschinen eignen sich wann?

Saatbettbereitung – wie erfüllen wir die Anforderungen an das SaatBETT?

Ihr erinnert Euch noch an den Aufbau des optimalen SaatBETTS aus einem unserer letzten Blogartikel?! Warum wurzeln Pflanzen in die Tiefe? Dabei haben wir uns angeschaut, welche Anforderungen die Wurzel, aber auch das Saatkorn: Saatbettbereitung - für eine optimale Einbettung des Saatguts an das Saatbett stellen.  In Bezug darauf stellen wir uns jetzt die Fragen: Wie muss ich das Saatbett bearbeiten, was müssen wir beachten und welche Maschinen eignen sich wann?

Um die Fragen zu beantworten, schauen wir uns wieder die einzelnen Schichten des SaatBETTs an und beginnen mit der Matratze:

1. Matratze – A-Horizont

Um den A-Horizont optimal für die Aussaat vorzubereiten, erinnern wir uns zuerst noch einmal an die Ansprüche, die diese Schicht bzw. die Wurzel and die Schicht haben:

  • Möglichkeit einer ungehinderten Nährstoffaufnahme, da dort ein Großteil der Nährstoffaufnahme über die Wurzeln stattfindet.
  • Vermeiden von Störschichten, da diese sich negativ auf die Wurzelentwicklung auswirken und Wachstumsverzögerungen sowie Fehlbildungen verursachen. Auch dadurch verursachte Staunässe und Sauerstoffarmut hemmen das Wurzelwachstum und beeinträchtigen die gesunde Pflanzenentwicklung.

Diesen Ansprüchen gilt es nun gerecht zu werden. Dazu gehen wir ausgehend von der Saatbettbereitung ein paar Schritte zurück, denn bereits die Stoppel- und Grundbodenbearbeitung haben Auswirkungen auf die Erfüllung dieser Kriterien.

Ziel muss es sein:

Organisches Material homogen einzuarbeiten:  Dadurch wird die Rotte von organischem Material gefördert. Denn auch die Verfügbarkeit und Rotte von organischem Material hat Einfluss auf die Nährstoffversorgung und -freisetzung. Damit die Rotte beschleunigt werden kann, muss das organische Material gleichmäßig mit Erde vermengt werden, um den Bakterien genug Angriffsfläche für die Zersetzung zu bieten. 

Gegebenenfalls Verdichtungen im Wurzelraum zu lockern:  Hier ist der Kompromiss zwischen ausreichender und zu intensiver Lockerung des Wurzelraums zu finden. Eine vorherige Kontrolle mit dem Spaten gibt Aufschluss darüber, wie intensiv die Grundbodenbearbeitung aussehen muss und welche Arbeitstiefe notwendig ist.

Den Ansprüchen des A-Horizontes werden wir somit gerecht. Jetzt können wir uns mit der eigentlichen Saatbettbereitung und somit dem Bettlaken befassen.

2. Übergang zum Bettlaken:

Der „Übergang zum Bettlaken“ beschreibt den Ablagehorizont des Saatguts.

Um ausreichend Bodenschluss und somit den kapillaren Anschluss ans Wasser sicherzustellen, sollte der Ablagehorizont gut rückverfestigt sein. In Puncto Rückverfestigung kommt der Packer ins Spiel. Die richtige Packerwahl abhängig von Standort und Bodenbedingung hat somit einen entscheidenden Einfluss auf die Saatbettbereitung. Einen Überblick über die je nach Standort geeigneten Packer gibt es hier:  Packerprogramm

3. Bettlaken:

An das Bettlaken werden die Anforderungen einer feinkrümeligen Oberflächenstruktur gestellt.

Hier ist oft der Spagat zwischen ausreichend Feinerde und Erosionsgefahr durch zu viel Feinerde herausfordernd und wird durch die Intensität, aber auch die Bedingungen bei der Saatbettbereitung beeinflusst. Da das „Richten“ des Bettlakens der letzte Schritt vor der Aussaat ist, wird auch hier der Fokus auf eine optimale Einebnung gelegt.

Mit welchen Werkzeugen erreichen wir jetzt aber diese Zielsetzungen und Anforderungen? Das beantworten wir mit der folgenden Frage:

Scheiben, Zinken oder Kreisel – wann ist was geeignet?

Bearbeitung mit Scheiben

  • Erzeugt unter optimalen Bedingungen viel Feinerde (je kleiner die Scheibe, desto mehr Umfangsgeschwindigkeit und desto mehr Feinerdeproduktion)
  • Unempfindlich gegenüber langem Stängelmaterial und viel organischer Masse
  • Zieht bereits eingearbeitete Stängel oder Stroh nicht wieder an die Oberfläche
  • Ebnet nur begrenzt ein
  • Nicht dazu geeignet, organisches Material tief einzuarbeiten und in tieferen Schichten zu lockern

Weitere Informationen zu den Scheibeneggen

Bearbeitung mit Zinken

Zinkengeräte kommen durch verschiedene Aufbauvarianten und Ausstattungsoptionen bzgl. der Schare für verschiedenste Einsatzzwecke zum Einsatz. Grundsätzlich gilt:

  • Ebnen je nach Balkenanzahl besser ein: je mehr Balken desto länger wird Boden im Gerät gehalten und desto besser die Einebnung.
  • Je nach Zinken (schmale Zinken) auch zum Aufbrechen von Störschichten in der Tiefe und zum intensiven Einmischen von organischem Material in den gesamten Bearbeitungshorizont.
  • In Abhängigkeit vom Anstellwinkel des Zinkens wird entweder Material intensiv an die Oberfläche geholt (auf Griff) oder Bodenporen besser zerkleinert und so Feinerde produziert (auf Schlepp).
  • Von flach bis tief in Abhängigkeit von z.B. Strichabstand: je enger der Strichabstand desto flacher kann gearbeitet werden, desto mehr wird ganzflächig gearbeitet und desto mehr Erde wird oberflächlich bewegt (Feinerdeproduktion im Saathorizont).
  • Zieht langes Mulchmaterial an die Oberfläche

Weitere Informationen zu den Grubbern

Bearbeitung mit Kreiselegge

  • Produziert durch die hohe Schlagintensität die meiste Feinerde
  • Kommt auch mit härteren Bedingungen sehr gut klar
  • Birgt durch die hohen Drehzahlen die größte Gefahr an Schmierhorizonten
  • Hoher Zeit- und Kraftstoffaufwand