Viele interessierte Zuhörer in Rotenburg / Wümme

Weltweite landtechnische Entwicklungen aus Sicht eines Maschinenbauers. Was können wir in unserem Maschinenring nutzen, fragte der Maschinenring Rotenburg - Verden

Mehr als 180 interessierte Zuhörer, vor allem Landwirte und Lohnunternehmer, folgten dem Vortrag von Michael Braun, Mitarbeiter der Marketingabteilung der HORSCH Maschinen GmbH. Herr Braun gab zu Beginn seines Vortrages einen kleinen Einblick in die Firma HORSCH und stellte aktuelle Zahlen und den Ausblick ins Jahr 2012 vor.

Wie decken wir den zukünftigen Verbrauch?

Danach ging er auf das ihm gestellte Thema ein und zeigte die aktuellen Zahlen der USDA bezüglich der weltweiten Ernteregionen und -mengen beim Getreide auf. Bei der Gegenüberstellung von Verbrauch und Produktion wurde klar, dass wir bei den momentanen Steigerungen des Verbrauches in Zukunft jährlich Rekordernten einfahren müssten, um diesen zu decken.  Neue Flächengewinne kann es nur in Zentralasien, Afrika und Südamerika geben. Diese neuen Flächen sind allerdings relativ weit von den Hauptabsatzmärkten entfernt. Gerade die Nähe zum Verbraucher ist ein entscheidender Vorteil der deutschen Landwirte, da hier der Transport nur einen geringen Anteil bei den Herstellungskosten hat.

Jetzt Chancen für landwirtschaftliche Unternehmer

Die Flächenknappheit wird dazu führen, dass nach unserer Schätzung die Pachtpreise in den nächsten Jahren um ca. 500,- € pro Hektar steigen werden. Die Betriebsmittel werden im Vergleich dazu moderat um ca. 50,- € pro Hektar steigen. Dafür gehen wir bei den Düngemitteln um eine Kostensteigerung um ca. 200,- € pro Hektar aus. Da der steigende Verbrauch mittelfristig auch zu weiter steigenden Getreidepreisen führen wird, ist zu befürchten, dass die Flächenbeihilfen um ca. 150,- € pro Hektar sinken werden. Diese Entwicklungen erhöhen das Risiko der Landwirte erheblich. Allerdings bieten sie auch Chancen, da durch richtige Weichenstellungen die zukünftige Marktposition gestärkt werden kann.

Präzision und Schnelligkeit entscheidend

So wird es noch wichtiger werden, die Flächen so präzise wie möglich zu bewirtschaften. Angesichts der Kostenentwicklung sollte hier das Hauptaugenmerk bei der Düngung liegen. Eine effiziente und exakte Düngerablage ist extrem wichtig, um die zu erwartenden Steigerung der Düngerkosten auf ein Minimum zu reduzieren. Weiterhin muss noch effizienter gearbeitet werden, da angesichts des Klimawandels die Arbeitszeiträume wohl eher kürzer werden. Deswegen muss vor allem die Einzelkornsaat schneller und präziser werden.

Die anschließenden Gespräche rund um das Thema lassen darauf schließen, dass der Vortrag  für die Teilnehmer sehr informativ war und die von uns aufgezeigten Lösungsansätze viele Landwirte und auch Lohnunternehmer angesprochen haben.