Für Cornelia Horsch gehören Frau und Mann zusammen, da sie sich mit ihren Fähigkeiten ergänzen. Ihre berufliche Karriere stand immer im Einklang mit Familie und Privatleben. Sie wurde dabei immer voll von ihrem Mann unterstützt.
Frauen sind in der Regel sensibler, pflegen einen anderen Umgang mit Mitarbeitern und denken auch mehr an die Familien. Männer dagegen sind meist sachlicher. Frauen sollten im Berufsleben nicht versuchen sich den Männern anzupassen, sondern gerade das Anderssein als Chance verstehen.
Im Jahre 2002 wollten die Gesellschafter HORSCH France nach Verlusten schließen. Da Cornelia Horsch diese Entscheidung nicht mittragen und verantworten wollte, beschloss sie, mit ihren Kindern nach Frankreich zu gehen, um den Markt persönlich mit aufzubauen. Der Erfolg gab ihr letztendlich Recht. So ist Frankreich heute der wichtigste Exportmarkt und von den Entwicklungen, die aufgrund der Erfahrungen in dieser Zeit vorangetrieben wurden, profitiert HORSCH noch heute.
Da Cornelia Horsch wissen möchte, wie es den Familien ihrer Mitarbeiter geht, sie sich aber nicht persönlich um jedes Schicksal kümmern kann, besteht sie darauf, dass jeder leitende Mitarbeiter sich um seine „Leute“ und deren Probleme kümmert. Sie ist der Überzeugung, dass nur Menschen, die sich in der Arbeit wohl fühlen und die ein ausgeglichenes Zuhause haben, gut in Ihrer Tätigkeit sind.
Bereits seit Jahren bietet HORSCH seinen Mitarbeitern Schulungen, um Ihre Persönlichkeit kennen zu lernen und zu lernen mit den eigenen Stärken und Schwächen und den Stärken und Schwächen Anderer umzugehen. So wurden Spannungen zwischen den Mitarbeitern merklich verringert, was dem Betriebsklima zugutekommt.
Nach anfänglichen Ressentiments gegenüber Teilzeitbeschäftigungen, empfinden diese Möglichkeit vor allem nach einer Babypause zurückkehrende Frauen positiv. Die Tätigkeit stärkt deren Selbstbewusstsein und sie sind durch die Abwechslung zum Haushalt ausgeglichener. Weiterhin müssen zukünftig mehr Frauen für technische Berufe gewonnen werden. Bei HORSCH arbeiten Frauen heute nicht nur klassisch in Büros, sondern auch im Kundendienst und in der Produktion.
Die vielseits diskutierte Frauenquote empfindet Cornelia Horsch als Erniedrigung und hält sie für peinlich. Ihrer Meinung nach zählt Kompetenz. Allerdings muss sich in den Köpfen der Entscheider etwas ändern, da McKinsey bereits 2007 vorgerechnet hat, dass Firmen mit Frauen im Vorstand, fast doppelt so hohen Profit erwirtschaften.