Express TD - Das Korn perfekt ablegen

HORSCH gilt für viele Landwirte als ein Hersteller von Landtechnik für Großbetriebe. Dass die Techniklösungen des Unternehmens auch in den Bereich der mittleren Arbeitsbreiten passen, beweist unsere Dreipunkt-Anbausätechnik.

Lange Zeit schon wurde bei HORSCH diskutiert eine Dreipunkt-Variante der bewährten gezogenen Pronto-Sämaschine auf den Markt zu bringen. 2009 war es dann soweit und die Express wurde vorgestellt. Die Zeitschrift “Agrartechnik“  hatte in der Saison 2010 eine Express 3 TD im Einsatz. Wie in der gezogenen Variante, findet hier die Bodenbearbeitung, das Rückverfestigen, Säen und Andrücken in einem Arbeitsgang statt. Dabei kommen erst Spurlockererzinken zum Einsatz, dann folgt ein Scheibensystem (identisch zum DiscSystem der Pronto), und den Abschluss macht ein FarmFlex Packer mit Wellenprofil, der bei der Arbeit das Hauptgewicht der Sämaschine trägt. Unter den extremen Bedingungen des Jahres 2010 wurden aber auch dieser Kombination ihre Grenzen aufgezeigt. 

Die Böden der Testbetriebe waren stark mit Wasser gesättigt und daher sehr klutig. Zwar konnte auf leichten und mittleren Böden (nach Silomais) und einem Bearbeitungsgang mit dem Grubber problemlos die Saat ausgebracht werden, aber auf schweren Böden – deren Kluten mit rollenden Geräten nicht mehr in die Knie zu zwingen waren – war ein vorangehender Arbeitsgang mit der Kreiselegge nötig.

Toll fanden die „Agrartechnik“ die hohe Arbeitsgeschwindigkeit, die die Express ermöglichte. Geschwindigkeiten bis 15 Stundenkilometer waren selbst unter den genannten Bedingungen überhaupt kein Problem. Auch höhere Geschwindigkeiten wären rein technisch möglich gewesen – zumal die Sämaschine meistens an einen Fendt 828 Vario angebaut wurde, der in Sachen Motorleistung wirklich High-End für die drei Meter Arbeitsbreite darstellt. Nur hätte dann der Fahrkomfort auch rapide abgenommen. Laut HORSCH liegt das Leistungsminimum der Express übrigens bei 115 PS. Solange man einen solchen Schlepper mit der entsprechend hohen Ballastierung belegt, ist dieser Wert auch durchaus verwendbar.

Bei der Sätechnik ist die Ähnlichkeit zur Pronto bemerkbar. Gesteuert wird die Anlage über den DrillManager ME. Diese Steuereinheit findet bei allen HORSCH Drillmaschinen Verwendung und sie kontrolliert und lenkt sämtliche Funktionen der Maschine. Die einzelnen Arbeitsschritte sind mit Symbolen belegt und gut nachvollziehbar. Da das Dosiergerät über einen Elektromotor angetrieben wird, kann die Saatmenge auch während der Fahrt verändert werden – eine richtig tolle Lösung, wenn man den zu besäenden Boden gut kennt und dessen unterschiedliche Bedingungen während der Saat mit einbeziehen will.

Ein Wechsel der Dosierwelle für ein anderes Saatgut findet problemlos mit wenigen Handgriffen statt. Vor der Aussaat muss das System nur einmal kalibriert werden. Das erfolgt weitestgehend automatisch, und ein mehrmaliges Abdrehen entfällt. Das spart Zeit.

Praktisch ist auch die Fahrgassenschaltung des DrillManagers. Sie erlaubt frei programmierbare Fahrgassenrhythmen. Die gängigen Fahrgassenabstände können über das Terminal vorgegeben werden. Beim Säen der Fahrgasse kommt eine automatische Saatmengenreduzierung zum Einsatz. Eine Saatrückführung ist damit überflüssig.

TurboDisc Schare führen das Korn dann in die Erde. Ihr Bewegungsspielraum nach oben und unten beträgt rund 15 Zentimeter. Selbst unter den extremen Bedingungen dieses Tests und bei den hohen  Geschwindigkeiten erfolgte die Tiefenführung recht präzise und gleichmäßig. Natürlich trägt auch der hohe Einzelschardruck von bis zu 120 Kilogramm zum guten Saatbild bei.


FAZIT DER „AGRARTECHNIK“

Die pneumatische Sämaschine Express 3 TD ist von der Pronto abgeleitet. Sie ermöglicht den hohen und ausgereiften Technikstand der gezogenen HORSCH-Sämaschinen nun auch für den Drei-Punkt-Anbau. Eine exakte Kornablage ist auch bei hohen Geschwindigkeiten gar kein Problem. Mit dem DrillManager werden viele Arbeitsschritte erleichtert, und auch eine Änderung der Saatmenge während der Fahrt ist möglich.