Innerhalb von 24 Stunden wurde mit einem XERION 5000 und einer Einzelkornsämaschine Maestro 24.70 SW eine Gesamtfläche von 448,29 Hektar bestellt und gleichzeitig gedüngt. Der Weltrekord wurde auf einer Fläche nahe des russischen Chaplygin mitten im Schwarzerdebereich gefahren. Das Ziel der gemeinsamen Aktion bestand darin, mit einer hohen Geschwindigkeit von durchschnittlich 14,7 km/h und einem sehr guten Variationskoeffizienten auf 24 Reihen Mais zu säen und zu düngen. Das Weltrekord-Team war 16 Mann stark und setzte sich aus Mitarbeitern der Firmen CLAAS und HORSCH sowie zwei unabhängigen Fachleuten zusammen.
Die Einzelkornsämaschine Maestro 24.70 SW von HORSCH arbeitet auf 24 Saatreihen und mit einem Reihenabstand von 70 cm und einer Saattiefe zwischen 1,5 und 9,0 cm. Für den Weltrekordversuch war sie auf einen Reihenabstand von 70 cm und eine Saattiefe von 6 cm eingestellt. Die Säkörper werden durch ein Seed on Demand-System versorgt, das kurze Befüllzeiten und eine einfache Befüllung gewährleistet. Der Zentraltank fasst 2.000 Liter Saatgut und 7.000 Liter Dünger. Die Maestro wurde auf der Agritechnica als Maschine des Jahres 2012 ausgezeichnet.
Die Maestro erlaubt Sägeschwindigkeiten von 15 km/h und höher, je nach Anforderung an die Genauigkeit der Ablage. Mit 15 km/h erreicht die Maschine absolut präzise Vereinzelungsergebnisse. Im Fallrohr ist dazu ein Körnersensor integriert, der neben der Anzahl der Körner auch deren Abstand erfasst. Über diesen Sensor werden dem Fahrer am Bedienterminal für jede einzelne Reihe Fehl- und Doppelstellen sowie Variationskoeffizient bereit gestellt. Dies versetzt ihn in die Lage, rechtzeitig auf unterschiedliche Situationen zu reagieren und optimal zu arbeiten. Die Dosiergeräte sind elektrisch angetriebene und einzeln schaltbar.
Die Firmen HORSCH und CLAAS entschieden sich für einen CLAAS Xerion 5000 unter anderem aufgrund von gemeinsamen Einsätzen bereits im letzten Jahr. Damit das Gespann immer die maximale Leistung erreichen kann, ist der XERION mit seinen 524 PS ideal. Die vier gleichgroßen Räder sind in der Lage die Motorleistung in optimale Zugleistung umzusetzen, ohne den Boden dabei zu beschädigen. Das sind ideale Vorraussetzungen, um auf den lokal teils hügeligen Flächen immer genügend Reserven zu haben.
Während der 24 h wurden mittels CLAAS TELEMATICS und dem Körnersensor der Sämaschine laufend alle Maschinen- und Säparameter überwacht und dokumentiert.
Der XERION ist mit einem TELEMATICS System ausgestattet, das es erlaubt, ständig die Position und die Maschineneinstellungen zu überprüfen und dokumentieren.
Insgesamt wurden 10 t Saatgut und 47 t Dünger verbraucht. Folglich mussten für die Befüllung der Sämaschine 10 Boxenstops eingelegt werden. Gleichzeitig wurde natürlich auch die Zugmaschine mit Kraftstoff betankt. Der Weltrekord wurde mit einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 3,17 l / ha gefahren.
Bestellte Fläche gesamt (ha): 448,29
Dauer gesamt (h): 24
Flächenleistung (ha/h): 18,6
Aussaatstärke (Körner/ha): 88.000
Sollstelle (%): 94
Saatguteinsatz gesamt (t): 10
Düngereinsatz gesamt (t): 47
Kraftstoffverbrauch (l/ha): 3,17
Geschwindigkeit (km/h): 14,7
Die Rekordflächen, bestehend aus zwei Feldern à 320 bzw. 170 ha, befinden sich nahe der Stadt Chaplygin, ca. 360 km südöstlich von Moskau, in einer Schwarzerderegion ohne Steine und mit günstigen Ackerbauverhältnissen (pH-Wert 5,8, Humusgehalt 6,4%). Der ertragslimitierende Faktor ist das Wasser. Die jährliche Niederschlagsmenge ist mit 400 - 450 mm angegeben.
Die Vorfrucht zum Mais war auf beiden Flächen Winterweizen. Direkt nach der Ernte erfolgte eine flache Bodenbearbeitung mit einem Horsch Joker 12 RT. Danach erfolgte eine nicht wendende Bodenbearbeitung inklusive Einarbeitung von Dünger. Im Frühjahr erfolgte eine flache Bodenbearbeitung mit einem Horsch Grubber vom Typ Tiger 10 LT.
Der Flächenzustand zu Beginn des Weltrekordversuchs war im Gegensatz zur Testfläche oberflächlich gesehen optimal, da der Boden gut abgetrocknet war. In den tieferen Schichten befand sich aber weiterhin viel feuchte Schwarzerde. Die Testfläche konnte nicht genutzt werden, da diese gepflügt und aufgrund der entstandenen Pflugsohle zu nass war.
„Auf den TELEMATICS Aufnahmen ist zu sehen, dass wir unter realistischen Bedingungen gearbeitet gaben. Gerade das erste Feld bestand fast nur aus Ausläufern und Keilen", beschreibt Harald Lob als Projektverantwortlicher seitens CLAAS die Situation. Florian Ermer, verantwortlich seitens Horsch, ergänzt: „Wir mussten drei Mal stehenbleiben, da einmal die Säaggregate durch einen Fahrfehler verstopft waren und zwei Mal befand sich Papier in den Dosierern. Auch das sind Faktoren, die bei jedem Landwirt vorkommen können."
Nach Abschluss des Weltrekords setzte das Team seine Arbeit fort, bestellte die übrige Fläche und hinterließ damit zwei sauber gesäte Felder.
Das Weltrekord-Team von HORSCH und CLAAS war insgesamt 16 Mann stark. Lkw Fahrer sorgten für Nachschub an Saatgut, Dünger und Diesel. 2 Personen kümmerten sich um einen reibungslosen und vor allem zügigen Boxenstop bzw. die schnelle Befüllung von Sämaschine und Traktor. Gefahren wurde das Gespann durch 4 Fahrer im Schichtbetrieb. Technisch unterstützt wurde das Team von 3 Technikern und eine Mannschaft von 3 Personen machte permanent Foto- und Videoaufnahmen.
Die unabhängige Jury bestand aus zwei landwirtschaftlichen Fachredakteuren aus Deutschland und Russland: Johannes Hädicke vom Deutschen Landwirtschaftsverlag (dlv), München, und Alexey Andreev der Fachzeitschrift "Neue Landwirtschaft Russland".
Das 1913 gegründete Familienunternehmen CLAAS (www.claas.com) ist einer der weltweit führenden Hersteller von Landtechnik. Das Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Harsewinkel ist europäischer Marktführer bei Mähdreschern. Die Weltmarktführerschaft besitzt CLAAS mit einer weiteren großen Produktgruppe, den selbstfahrenden Feldhäckslern. Auf Spitzenplätzen in weltweiter Agrartechnik liegt CLAAS auch mit Traktoren sowie mit landwirtschaftlichen Pressen und Grünland-Erntemaschinen. Zur Produktpalette gehört ebenfalls modernste landwirtschaftliche Informationstechnologie. CLAAS beschäftigt mehr als 9.000 Mitarbeiter weltweit und hat im Geschäftsjahr 2011 mit 3,3 Milliarden Euro einen Rekordumsatz erzielt.
Die HORSCH Maschinen GmbH zählt zu den führenden Herstellern von Bodenbearbeitung, Sätechnik und Pflanzenschutz. HORSCH steht mit seinen rund 950 Mitarbeitern weltweit für Landwirtschaft aus Leidenschaft. Denn die Leidenschaft steckt in jedem der Produkte, und sie steht auch hinter dem Handeln jedes einzelnen HORSCH Mitarbeiters. Von der Geschäftsführung bis zum Monteur lebt jeder im Unternehmen die Leidenschaft, die ein einfaches Produkt erst zu einem einzigartigen Produkt macht, das sich durch Innovationen und kompromisslose Qualität auszeichnet. Es erfüllt immer die Kriterien „schneller, einfacher, sicherer". So muss eine Maschine im Vergleich zu einer anderen einfacher zu bedienen sein. Sie muss ihre Arbeit sicher und gut erledigen wie bei unseren Grubbern und auch einen sicheren Feldaufgang gewährleisten wie bei unseren Sämaschinen. Zu guter Letzt muss die Arbeit, die man mit der Maschine erledigt, schneller zu erledigen sein als bisher. Nur wenn eine Maschine all diese Faktoren erfüllt und zudem innovativ und von kompromissloser Qualität ist, dann wird diese Maschine auch von HORSCH gebaut.