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Im ersten Teil unserer Blogreihe haben wir uns zunächst mit der Ausgangssituation und dem Problem der Bodenverdichtungen beschäftigt. Außerdem wurden bereits mögliche Stellschrauben zur Lösung dargelegt. Im zweiten Teil dieser Blogreihe werden diese Punkte nun vertieft und mit Zahlen und Beispielen untermauert.
Ein Reifen mit einem großen Durchmesser und hohem Reifenquerschnitt ist einem breiteren Reifen in Bezug auf Traglast und Aufstandsfläche überlegen. Warum ist das aber so?
Um dies zu veranschaulichen, wollen wir ein kleines Rechenbeispiel nutzen.
So hat ein Reifen der Dimension 650/75 R38 im Vergleich zu einem Reifen mit gleichem Außendurchmesser und gleicher Breite (650/65 R42) ein um 20 % größeres Luftvolumen und etwa 28 % mehr Traglast (DLG Merkblatt 356, S.12).
Würde man einen noch größeren Reifenquerschnitt haben, beispielsweise mit einem Reifen der Größe 650/85 R38, könnte unter der Berücksichtigung des größeren Außendurchmessers die Tragfähigkeit um 1155 kg erhöht werden. Folglich ist eine Vergrößerung des Luftvolumens vorteilhaft für die Reduzierung des Bodendruckes.
Wird nun dieser Reifen (650/85 R38) mit einem Breitreifen (900/60 R38) verglichen, so fällt auf, dass die Tragfähigkeit, trotz gleichen Außen- und Felgendurchmessers, mit 700 kg nur geringfügig höher ausfällt. Dies steht in keinem Verhältnis zu den höheren Anschaffungs- und Verschleißkosten (DLG Merkblatt 356, S.13).
Fahrzeugreifen mit großem Durchmesser und hohem Reifenquerschnitt haben des Weiteren den Vorteil, dass sie sich bei niedrigem Luftdruck „lang machen“ können - also ihre Aufstandsfläche vergrößern können. Im Straßentransport ist man dadurch mit hohem Luftdruck und geringer Aufstandsfläche kostensparender unterwegs.
Ein gutes Beispiel sind Mähdrescher oder Feldhäcksler, da diese durch die immer größeren Einzugsschächte keine sehr breiten Reifen (z.B. 800-900 mm) mehr montieren können, jedoch die Höhe des Bauraums für Reifen mit großem Reifenquerschnitt ausnutzen. Darüber hinaus sollte der Fokus bei der Bodenschonung auch auf gezogene Geräte wie beispielsweise Feldspritzen oder Einzelkornsämaschinen gelegt werden.
Als Zusammenfassung beider Blogartikel lässt sich sagen, dass für den bodenschonenden Einsatz moderner Landmaschinen folgende Punkte entscheidend sind:
Im nächsten Teil geht es um die praktischen Lösungsansätze für die Minimierung des Bodendrucks. Wie können Kosten gesenkt und die Flächenleistung erhöht werden? Warum sind Spuren so schlecht für den Acker? Diese und viele weitere Fragen werden beantwortet.