Raps Anbau in Lettland I Raps Wurzelwachstum fördern I Vorteil des HORSCH Focus bei der Rapsaussaat
Ein entscheidender Erfolgsfaktor für eine ertragreiche Rapsernte ist eine gut entwickelte Pfahlwurzel. Dass dies mit dem HORSCH Focus optimal gelingt, zeigt das Beispiel aus Lettland. Der Betrieb Balticagrar SIA setzt seit über zehn Jahren auf die Technik des Focus und bezeichnet die Maschine mittlerweile als „Schlüsselmaschine in der Rapsaussaat“.
Aber fangen wir von vorne an.
Balticagrar ist ein reiner Ackerbaubetrieb in Lettland, der sich in kurzer Zeit von 3.200 ha auf 4.500 ha vergrößert hat. Betriebsleiter Florian Reitzle führt ein eingespieltes Team von 18 Mitarbeitenden. Der Betrieb organisiert seine Arbeit in einem klar strukturierten Jahresablauf – von der Maschinenwartung im Februar über Düngung, Aussaat und Ernte bis zur anspruchsvollen Logistik während der Hochsaison.
Die wichtigsten Fruchtarten im Anbau sind:
Die Kulturen sind zeitlich und logistisch so abgestimmt, dass eine möglichst nahtlos ineinander übergehende Feldbearbeitung und Ernte gewährleistet ist.
Balticagrar legt Wert auf Innovation, geht dabei aber strategisch und zukunftsorientiert vor.
Der Maschinenpark von Balticagrar ist an die jeweiligen Anforderungen und die in den Arbeitsspitzen benötigte Schlagkraft angepasst. Zum Fuhrpark gehören acht Traktoren sowie fünf Mähdrescher mit 12-Meter-Schneidwerken. Ergänzt wird die Technik durch ein breites Spektrum an HORSCH Maschinen für Aussaat, Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz – darunter der neue Sprinter SC, zwei Focus für ausreichend Schlagkraft bei der Rapsaussaat, der Cruiser, die Joker, Terrano & Tiger sowie drei Leeb Feldspritzen. Zusätzlich stehen leistungsstarke Geräte für Düngung, innerbetriebliche Logistik und eine auf den Betrieb zugeschnittene Lagertechnik zur Verfügung.
Einen zentralen Vorteil des HORSCH Focus sieht der Betrieb in der Kombination aus Bodenlockerung und exakter Düngerapplikation. Die Lockerungszinken arbeiten in einer Tiefe von 28-30 cm, um die Pflugsohle zu brechen und den Wurzelraum tief aufzuschließen. Dabei kommt das ULD+ Schar zum Einsatz, das für eine schonende Lockerung sorgt, ohne Kluten oder Feuchtigkeit nach oben zu holen.
Gleichzeitig erfolgte hier die Unterfußdüngung mit DAP im 50/50-Verfahren: 50 % der Nährstoffe werden oberflächlich für einen schnellen Startereffekt abgelegt, die anderen 50 % in der Tiefe als Depotdüngung. Dadurch wird die junge Rapspflanze angeregt, tiefere Wurzeln zu bilden, um die Nährstoffe bestmöglich zu erschließen.
Die beiden Updates zur Rapswurzelentwicklung zeigen eindrucksvoll, dass das Konzept des Focus aufgeht. Die Pflanzen verfügen über eine ausgeprägte, tiefreichende Pfahlwurzel, die ihnen nicht nur Zugang zu Wasser und Nährstoffen verschafft, sondern auch für eine hohe Standfestigkeit sorgt.
Der Raps wurde am 09. August nach Wintergerste gedrillt – ein idealer Zeitpunkt für die Region, weder zu früh noch zu spät. Mit einer Aussaatstärke von 40 Körnern/m² wurde eine optimale Bestandsdichte angelegt. Die Vorarbeit erfolgte durch einen ultraflachen Stoppelsturz mit einer Kettenscheibenegge, gefolgt vom Einsatz des Cruiser 10 XL vor der Saat mit dem Focus, um organischen Dünger einzuarbeiten und ein feines Saatbett zu schaffen. Nach der Aussaat folgte eine Maßnahme gegen Rapserdfloh. Diese soll zukünftig mit gebeiztem Saatgut abgelöst werden, um Überfahrten zu sparen und Arbeitsspitzen zu brechen. Im Frühjahr startete der Raps mit einer Startgabe von SSA und Ammoniumnitrat, um das Wachstum frühzeitig zu fördern. Drei Wochen nach Beginn der Streckung erfolgte eine weitere Stickstoffgabe in Form von Ammoniumnitrat. Pflanzenschutztechnisch wurde der Bestand in zwei Durchfahrten gegen Rüssler sowie in einer zusätzlichen Maßnahme gezielt gegen Glanzkäfer und Rüssler behandelt. Die Blütenbehandlung diente dem Schutz vor Rapsschotenrüsslern sowie der Bekämpfung der Kohlschotenmücke. Zur Absicherung des Wachstums kam ein Fungizid gegen Weißstängeligkeit (Sklerotinia) mit wachstumsregulierender Wirkung zum Einsatz, kombiniert mit einem Gräsermittel und Blattdünger.
Das Frühjahr war geprägt von wechselhaften Witterungsverhältnissen: Von Februar bis Mai fielen insgesamt 137 mm Niederschlag, die Niederschlagsverteilung war jedoch unregelmäßig. Besonders anspruchsvoll waren mehrere Frostnächte im April und Mai mit Temperaturen von bis zu -4 °C. Die durchschnittlichen Monatstemperaturen lagen dabei zwischen -1,3 °C im Februar und maximal 8,7 °C im Mai.
Trotz dieser Herausforderungen präsentierte sich der Bestand Ende Mai in einem insgesamt sehr guten Zustand.
Mehr über den Betrieb und seine Erfahrungen mit HORSCH gibt es im aktuellen terraHORSCH Magazin: Hier geht es zum Artikel.